Die Koalitionsfraktionen von CDU, SPD und FDP haben die Erprobung eines 365-Tage-Tickets in Sachsen-Anhalt auf den Weg gebracht. Ziel ist es, in zwei Modellprojekten ein günstiges Jahresticket zu erproben. Dabei soll jeweils ein Landkreis sowie eine kreisfreie Stadt berücksichtigt werden. „Es besteht die Chance, Autofahrer von der häufigeren Nutzung des ÖPNV zu überzeugen“, erklärte die verkehrspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion Kathrin Tarricone.

Nach dem Beschluss des Landtags ging das Ministerium für Infrastruktur und Digitales in die Umsetzung. In einem ersten Schritt sind Sachsen-Anhalts Landkreise und kreisfreie Städte aufgerufen, sich als Modellregionen für die Einführung des 365-Tage- Tickets zu bewerben. „Die Tests sollen uns belastbar Aufschluss darüber geben, ob die   vergünstigte Zeitkarte für viele Menschen Anreiz ist, das eigene Auto stehen zu lassen und auf den ÖPNV umzusteigen“, betonte Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales. Gleichzeitig müsse klar sein, dass es nicht darum gehen kann, Autos einfach aus den Stadtzentren zu vergraulen.

Hintergrund:

Die an einer Teilnahme interessierten Landkreise und kreisfreien Städte sind aufgefordert, in ihren Bewerbungen unter anderem den geplanten räumlichen Gültigkeitsbereich anzugeben sowie die beteiligten Verkehrsunternehmen und den beabsichtigten Preis für das Ticket.

Die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) führt das Verfahren durch und hat in den letzten Tagen den Aufruf zur Bewerbung an die Landkreise und kreisfreien Städte verschickt.